Musik und Kulturindustrie aus der Sicht von Theodor W. Adorno: Ästhetische Theorie, Musiksoziologie und Aufklärung als Massenbetrug

Musik und Kulturindustrie aus der Sicht von Theodor W. Adorno: Ästhetische Theorie, Musiksoziologie und Aufklärung als Massenbetrug PDF Author: Karl-Heinz Mayer
Publisher: diplom.de
ISBN: 3863419901
Category : Philosophy
Languages : de
Pages : 34

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Die Arbeit hat zum Ziel, aus dem umfangreichen Werk Adornos einige Aufsätze herauszugreifen, daraus einen Eindruck seines Denkens über Musik und Kulturindustrie zu destillieren und diesen aus der Sekundärliteratur mit einer heutigen Sicht zu konfrontieren. Dies wird einem von Adorno nicht leicht gemacht. Denn der eigentümliche, ungemein dichte Stil dieses Autors wehrt sich nach Kräften gegen jede Zusammenfassung oder Kürzung. Es wurden daher einige wesentliche Gedanken aus der großen Menge dessen herausgegriffen, was Adorno über die Musik und die Musikindustrie verfasst hat. Die Arbeit beginnt mit einem Blick auf die Philosophie Adornos und mit dem Versuch, in der äußerst umfangreichen und komplexen Ästhetischen Theorie Adornos, den Grundlagen seines Kunstbegriffs nachzuspüren. Aus der Musiksoziologie werden die Typen von Musikhörern, die Adorno an seinen hohen Anforderungen gemessen und klassifiziert hat, betrachtet. Aus den gesammelten Schriften wurden einige charakteristische Aufsätze zur Musik ausgewählt und inhaltlich reflektiert. Schließlich wurde aus der Dialektik der Aufklärung das Kapitel über die Kulturindustrie ausgewählt und kommentiert. Adornos ideologische Grundlage war der von Hegel beeinflusste Marxismus, allerdings in seiner pessimistischen Interpretation, ohne noch die Hoffnung auf den Aufstand der Massen zu hegen. Nicht zu vergessen sind auch die Umstände, unter denen die Werke Adornos entstanden: persönlich betroffen von rassischer Verfolgung und Krieg, ins Exil gezwungen, wo seine Arbeit nicht dieselbe Anerkennung fand, wie in seiner Heimat – all dies macht seine abgrundtief pessimistische negative Dialektik verständlicher. Die Erosion dieser ideologischen Basis durch die jüngere Geschichte hat die Rezeption der Werke Adornos beeinträchtigt, ihn aber keinesfalls zur Bedeutungslosigkeit verurteilt.

Musik und Kulturindustrie aus der Sicht von Theodor W. Adorno: Ästhetische Theorie, Musiksoziologie und Aufklärung als Massenbetrug

Musik und Kulturindustrie aus der Sicht von Theodor W. Adorno: Ästhetische Theorie, Musiksoziologie und Aufklärung als Massenbetrug PDF Author: Karl-Heinz Mayer
Publisher: diplom.de
ISBN: 3863419901
Category : Philosophy
Languages : de
Pages : 34

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Die Arbeit hat zum Ziel, aus dem umfangreichen Werk Adornos einige Aufsätze herauszugreifen, daraus einen Eindruck seines Denkens über Musik und Kulturindustrie zu destillieren und diesen aus der Sekundärliteratur mit einer heutigen Sicht zu konfrontieren. Dies wird einem von Adorno nicht leicht gemacht. Denn der eigentümliche, ungemein dichte Stil dieses Autors wehrt sich nach Kräften gegen jede Zusammenfassung oder Kürzung. Es wurden daher einige wesentliche Gedanken aus der großen Menge dessen herausgegriffen, was Adorno über die Musik und die Musikindustrie verfasst hat. Die Arbeit beginnt mit einem Blick auf die Philosophie Adornos und mit dem Versuch, in der äußerst umfangreichen und komplexen Ästhetischen Theorie Adornos, den Grundlagen seines Kunstbegriffs nachzuspüren. Aus der Musiksoziologie werden die Typen von Musikhörern, die Adorno an seinen hohen Anforderungen gemessen und klassifiziert hat, betrachtet. Aus den gesammelten Schriften wurden einige charakteristische Aufsätze zur Musik ausgewählt und inhaltlich reflektiert. Schließlich wurde aus der Dialektik der Aufklärung das Kapitel über die Kulturindustrie ausgewählt und kommentiert. Adornos ideologische Grundlage war der von Hegel beeinflusste Marxismus, allerdings in seiner pessimistischen Interpretation, ohne noch die Hoffnung auf den Aufstand der Massen zu hegen. Nicht zu vergessen sind auch die Umstände, unter denen die Werke Adornos entstanden: persönlich betroffen von rassischer Verfolgung und Krieg, ins Exil gezwungen, wo seine Arbeit nicht dieselbe Anerkennung fand, wie in seiner Heimat – all dies macht seine abgrundtief pessimistische negative Dialektik verständlicher. Die Erosion dieser ideologischen Basis durch die jüngere Geschichte hat die Rezeption der Werke Adornos beeinträchtigt, ihn aber keinesfalls zur Bedeutungslosigkeit verurteilt.

Adornos Begriff der "Kulturindustrie" und seine Anwendung auf die modernen Medien

Adornos Begriff der Author: Gitte Amtsberg
Publisher: GRIN Verlag
ISBN: 3640968514
Category : Literary Criticism
Languages : de
Pages : 27

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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,3, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Institut für deutsche Philologie), Veranstaltung: Medientheorien, Sprache: Deutsch, Abstract: Max Horkheimer und Theodor W. Adorno veröffentlichten im Jahr 1944 das Werk „Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente“1. Es ist „wohl die folgenreichste Veröffentlichung der kritischen Theorie der Frankfurter Schule und eine ihrer theoretisch dichtesten“2. Ein wichtiges Kapitel des Werkes stellt der Aufsatz „Kulturindustrie – Aufklärung als Massenbetrug“, welchen Adorno in den vierziger Jahren im amerikanischen Exil verfasste, dar. Die Schrift „Dialektik der Aufklärung“ hat bis heute eine große geisteswissenschaftliche Bedeutung und wird immer wieder zu verschiedensten philosophischen, soziologischen und literaturwissenschaftlichen Fragestellungen herangezogen. Auch medientheoretisch wird vor allem das bereits genannte Kapitel noch heute thematisiert. Entwickelt hatte Adorno sein Konzept von der Kulturindustrie bereits in den 1920ern anhand seiner Musikrezeption. Im amerikanischen Exil arbeitete er dann von 1941 bis 1943 im „Princeton Radio Research Project“ mit. Dieses untersuchte die Wirkung von Musik auf verschiedene Hörergruppen.3 Durch diese Arbeit sah Adorno seine Thesen zur Kulturindustrie bestätigt und weitete sie in der „Dialektik der Aufklärung“ von der Musik auf weitere Medien aus. In den Aufsätzen „Prolog zum Fernsehen“4 und „Fernsehen als Ideologie“5 aus dem Jahr 1953 wandte er seine Thesen dann auf ein konkretes Medium an. Im Aufsatz „Résumé über Kulturindustrie“6 fasste er seine Erkenntnisse nochmals zusammen. In der vorliegenden Arbeit soll das von Adorno aufgestellte Konzept der Kulturindustrie zunächst beleuchtet und anschließend auf die heutigen Meiden angewandt werden. Dazu wird zuerst der Begriff im Sinne Adornos näher definiert, um anschließend die Mittel der Kulturindustrie sowie ihre Wirkung auf die Menschen genauer zu betrachten. Im dritten Kapitel wird der sozial- und geistesgeschichtliche Kontext der Theorie dargestellt, ist dieser doch für ein wirkliches Verständnis des medientheoretischen Konzeptes maßgeblich. Im vierten Kapitel wird die Anwendung des Konzeptes auf das Medium Fernsehen, wie Adorno es bereits in den Aufsätzen „Kulturindustrie. Fernsehen als Ideologie.“ und „Prolog zum Fernsehen“ veröffentlichte, dargelegt. Folgend soll versucht werden die Aktualität des Konzeptes der „Kulturindustrie“, soweit es auf heutige Medien übertragbar ist, zu untersuchen. Abschließend wird ein Fazit gegeben und auf offene Fragestellungen hingewiesen.

Medien und Manipulation

Medien und Manipulation PDF Author: Jörg Klitscher
Publisher: GRIN Verlag
ISBN: 3640588290
Category : Political Science
Languages : de
Pages : 25

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Studienarbeit aus dem Jahr 1996 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2,0, Freie Universität Berlin (Otto Suhr Institut), Veranstaltung: Übung 15274: Vor dem Journalismus: Medientheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Entwicklung der Massenkommunikationsforschung, einer wissenschaftlichen Disziplin, die sich mit den gesellschaftlichen Auswirkungen und Funktionen der modernen Massenkommunikationsmittel wie Radio, Presse, Film und Fernsehen befasst, wurde nachhaltig geprägt von den theoretischen und empirischen Arbeiten des Frankfurter Instituts für Sozialforschung in den vierziger Jahren. Als Resultat dieser kritischen Auseinandersetzung mit den Massenmedien entwickelten Theodor W. Adorno und Max Horkheimer in ihrer Schrift Dialektik der Aufklärung (1947) die Theorie der Kulturindustrie, die ein klassisches Modell der Massenmedien als Instrumenten der Manipulation darstellt. Die vorliegende Seminararbeit versucht zunächst die zentralen Elemente des theoretischen Konzepts der Kulturindustrie herauszuarbeiten. In einem zweiten Schritt wird anhand eines Aufsatzes von Th. W. Adorno "Prolog zum Fernsehen" untersucht, wie die These von der Kulturindustrie am Beispiel des Mediums Fernsehen konkretisiert wird. In diesem Zusammenhang soll auch Hans Magnus Enzensbergers Kritik an der Manipulationsthese von Adorno mitberücksichtigt werden. Abschließend soll die Theorie der Kulturindustrie, unter Berücksichtigung möglicher Kritikpunkte und Schwächen bewertet werden, wobei zu klären sein wird, wie tragfähig dieses Konzept zur Analyse massenmedialer Phänomene heute noch ist.

Philosophie Der Neuen Musik [Von] Theodor W. Adorno

Philosophie Der Neuen Musik [Von] Theodor W. Adorno PDF Author: Theodor W. Adorno
Publisher:
ISBN:
Category : Music
Languages : en
Pages : 203

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Die Soziologie Theodor W. Adornos - Dissonanzen. Einleitung in die Musiksoziologie

Die Soziologie Theodor W. Adornos - Dissonanzen. Einleitung in die Musiksoziologie PDF Author: Felix Scholzen
Publisher: GRIN Verlag
ISBN: 363832737X
Category : Social Science
Languages : de
Pages : 25

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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Allgemeines und Theorierichtungen, Note: 1,0, Universität Trier (Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung In dieser Arbeit beschäftige ich mich mit der Musiksoziologie Theodor W. Adornos. Dabei wird ein Fokus auf die Dissonanzen sowie auf die Typologie der Hörer, die Adorno in seiner Einleitung zur Musiksoziologie erstellt, gelegt. In den Dissonanzen übt Adorno Kritik an der gesellschaftlichen Situation1 der Musik und des gesellschaftlichen Umgangs mit Musik. Auf diese Kritik soll eingegangen werden indem ich versuche, die Kernaussagen der einzelnen Abschnitte der Dissonanzen zu extrahieren und im Gesamtkontext Adornos Philosophie zu reflektieren. Adornos Kritik an den herrschenden Verhältnissen in der Musiklandschaft kulminiert und wird auf den Punkt gebracht in der Typologie der Hörer. Aus diesem Grunde beschäftige ich mich im zweiten Teil dieser Arbeit mit eben dieser durch Adorno vorgenommen Hörertypologie. In seiner Analyse verfährt Adorno normativ. Die Musik und das Musikgeschehen werden mit Werturteilen versehen, beispielsweise wird in gute (neue Musik) und schlechte (leichte) Musik unterschieden. Dieser normative Ansatz rührt daher, dass Adorno keinesfalls eine bloße Beschreibung der musikalischen Landschaft vornehmen will. Vielmehr will Adorno ergründen, warum die Verhältnisse so sind und weshalb es unterschiedliche Arten im Umgang mit Musik gibt. Auf diese Weise wird Musik dann vor dem Hintergrund der dialektischen Philosophie der Aufklärung betrachtet, die so wichtig ist für Adornos Verständnis von Gesellschaft. Denn eine bloße Beschreibung der Verhältnisse liefert keinen normativen Rahmen für eine Veränderung der Verhältnisse.

Current of Music

Current of Music PDF Author: Theodor W. Adorno
Publisher:
ISBN:
Category : Music
Languages : de
Pages : 710

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Als Theodor W. Adorno, von den Nationalsozialisten vertrieben, zwischen 1938 und 1941 in New York lebte, beschäftigte er sich intensiv mit der Frage, wie sich die Reproduktion von Musik im Medium des Radios auf die Musik selbst auswirkt. Besonders interessiert haben ihn dabei die Mechanismen der Rezeption populärer Musik, die er anhand der Verbreitung von »Hits« der damaligen Zeit durch amerikanische Radiosendungen analysiert. Entstanden sind umfangreiche Manuskripte, die Adorno, wie er später immer wieder bedauerte, zu Lebzeiten jedoch nicht mehr zum Abschluß bringen konnte.Current of Music - den Titel hatte Adorno selbst für die Veröffentlichung vorgesehen - rekonstruiert dieses Buchprojekt anhand der Pläne, die sich dazu im Adorno-Archiv finden. Mit Current of Music wird ein wichtiger Baustein zum Verständnis von Adornos Theorie der Musik wie auch seiner überlegungen zu den Mechanismen der Kulturindustrie erstmals zugänglich gemacht.Von dieser Ausgabe sind bisher erschienenBeethoven. Philosophie der Musik (Fragment gebliebene Schriften, Band 1)Zu einer Theorie der musikalischen Reproduktion (Fragment gebliebene Schriften, Band 2)Kants »Kritik der reinen Vernunft« (Vorlesungen, Band 4)Ontologie und Dialektik (Vorlesungen, Band 7)Probleme der Moralphilosophie (Vorlesungen, Band 10)Zur Lehre von der Geschichte und von der Freiheit (Vorlesungen, Band 13)Metaphysik. Begriff und Probleme (Vorlesungen, Band 14)Einleitung in die Soziologie (Vorlesungen, Band 15)Vorlesung über Negative Dialektik (Vorlesungen, Band 16)

Die Musiksoziologie Theodor W. Adornos

Die Musiksoziologie Theodor W. Adornos PDF Author: Christine Knecht
Publisher: GRIN Verlag
ISBN: 3638789055
Category : Social Science
Languages : de
Pages : 41

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Studienarbeit aus dem Jahr 1994 im Fachbereich Soziologie - Medien, Kunst, Musik, Note: 1,5, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Name Adorno ist sowohl Soziologen als auch Musikwissenschaftlern ein Begriff. Diese beiden Wissenschaftsbereiche werden von seinem Werk aufgegriffen und gelegentlich auch vermengt. Beispiele hierfür sind die "Einleitung in die Musiksoziologie" und der Aufsatz "Ideen zur Musiksoziologie", mit denen sich der vorliegende Text befaßt. In der "Einleitung" befaßt er sich mit verschiedenen Bereichen, die in das Gebiet der Musiksoziologie fallen. An den Anfang stellt er eine Definition dessen, was Musiksoziologie eigentlich sei. Damit ist eine Aufgabenstellung gegeben, die sich nach zwei Seiten orientiert: zum einen die Musik als gesellschaftliches Produkt und zum anderen das Individuum, das dieses Produkt konsumiert. So wendet sich Adorno denn auch zunächst den Hörern von Musik zu, die in dem Dreigespann Komponist/Interpret - Musik - Hörer die passive (im Sinne von "bloß aufnehmende") Rolle spielen. Die Gesellschaft besteht aus mehreren Schichten, so ist es nur natürlich, daß auch die Hörer verschiedenen Schichten angehören - Adorno kategorisiert sie in Typen musikalischen Verhaltens. Die Betrachtung dieser Typen und Adornos Beurteilung werden in der Hausarbeit vorgestellt, außerdem wird eine Auswahl an Rezensionen zu Adornos Sichtweisen behandelt.

Die Schönberg-Deutung Adornos und die Dialektik der Aufklärung

Die Schönberg-Deutung Adornos und die Dialektik der Aufklärung PDF Author: Myung-Woo Nho
Publisher: Tectum Verlag DE
ISBN: 9783828882867
Category : Music
Languages : de
Pages : 232

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Adorno betrachtet die Musikgeschichte als Schauplatz, auf dem der paradoxe Sachverhalt der Aufklärung gezeigt wird. Adorno schreibt nicht über Arnold Schönberg, sondern mit ihm über ebendies: den Zwangscharakter der modernen Gesellschaft und die Versuche der Kunst und der Philosophie, diesen Bann zu lösen ... Die musique informelle ist die wahre Flaschenpost für die Gesellschaft. Wann öffnet die Gesellschaft diese Flaschenpost?

Theodor W. Adornos Kritik am Jazz und ihre Aktualität im 21. Jahrhundert

Theodor W. Adornos Kritik am Jazz und ihre Aktualität im 21. Jahrhundert PDF Author: Ansgar Ruppert
Publisher: GRIN Verlag
ISBN: 3668180172
Category : Music
Languages : de
Pages : 45

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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,0, Hochschule für Musik und Theater Hannover , Sprache: Deutsch, Abstract: „Die erkennende Haltung zur Musik ist eins mit der kritischen.“ Getreu dieser Maxime hat sich der Musikphilosoph, Soziologe, Komponist und Kulturkritiker Theodor W. Adorno (1903-1969) auch dem Jazz und der Popular Music seiner Zeit zugewandt und eine äußerst negative Kritik formuliert, die durch die Schärfe ihrer Thesen bis in die Jetzt-Zeit nachhallt. Die von Adorno unternommene „Brandmarkung“ des Jazz und der Popular Music als standardisierte und pseudoindividuelle Massenware, die regressive und totalitäre Tendenzen innerhalb der Gesellschaft verursacht und verstärkt, ist noch immer sichtbar. So wurde die nicht nur ästhetisch, sondern auch psychoanalytisch und politisch begründete Verachtung Adornos gegenüber der sogenannten „leichten Musik“ von der Musikwissenschaft der 1960er und 1970er adaptiert und ist meiner Meinung nach auch heute noch an Universitäten und Kunsthochschulen zwar nicht mehr omnipräsent, aber doch spürbar. Die innerhalb dieser Arbeit angewandte dialektische Methode ist bewusst gewählt, um zu verhindern, dass es zu einer einseitigen, vorschnellen Auslegung der Jazz- Kritik kommt. Laut Heinz Steinert gibt es drei Möglichkeiten die Jazzkritik zu rezipieren: Entweder wird man zum „Adornit“ und adaptiert den von Adorno vertretenen Elitismus einer Hochkultur, der leichte Musik grundlegend negiert, oder man wertet diese Kritik zwanghaft ab. Die dritte und vernünftigere Umgangsart (die ich für diese Arbeit anstrebe) ist das kritische Weiterdenken der Jazzkritik. Denn auch wenn einige Äußerungen Adornos zum Jazz schlichtweg falsch, oberflächlich und gar ideologisierend sind, so versteht es das denkerische Genie Adorno dennoch identitätsrelevante Fragen zu stellen. Eine Auseinandersetzung mit diesen Fragen halte ich für alle heutigen Protagonisten des Jazz und Pop, seien sie aktive Musiker, Label-Chefs, Arrangeure oder Songwriter auf jeden Fall für sehr lohnenswert.

Adornos Thesen zur Kulturindustrie

Adornos Thesen zur Kulturindustrie PDF Author: Nikolai Schön
Publisher: GRIN Verlag
ISBN: 3640789792
Category : Social Science
Languages : de
Pages : 29

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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Medien, Kunst, Musik, Note: 1,6, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Entwicklungslinien der kritischen Theorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Ideale der Aufklärung würden sich nach Adorno und Horkheimer selbst verraten und die Entzauberung der Welt scheine ihr Versprechen nicht einhalten zu können. Der Mythos um Zahlen und Formeln bewege sich also lediglich auf einer anderen Ebene. Die Menschen würden nach wie vor beherrscht, die Verhältnisse durch Wissenschaft und Technik legitimiert. Die Aufklärung ende somit im Betrug der Massen. Laut Horkheimer und Adorno spielen die Massenmedien in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle. So muss zum einen davon ausgegangen werden, dass die Botschaften einen Einfluss auf das Bewusstsein der Konsumenten ausüben und zum anderen wird vermutet, dass die Produzenten relativ unkritisch gegenüber den bestehenden Herrschaftsverhältnissen blieben, da sie selbst in diese eingebunden sind. Welche Folgen dies für die Inhalte der Produkte, das Individuum und die Gesellschaft habe, wird im ersten, dem theoretischen Teil der Arbeit, erläutert. Die von Adorno angeführten Gründe für diese Entwicklung und ein möglicher Ausgang aus dieser Dilemma-Situation sollen ebenfalls an dieser Stelle angeführt werden. Der zweite Teil der Arbeit stellt sozusagen einen Test der Thesen Adornos dar. Zu diesem Zweck soll der Inhalt der Vorabendsendung „Verbotene Liebe“ zunächst analysiert und anschließend in Bezug zur kritischen Theorie bewertetet werden. Den Abschluss der Arbeit bildet ein Fazit, welches die gewonnenen Erkenntnisse kritisch bewertet.